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Ulefone Armor 6 Testbericht

Smartphones uleFone
85.2

Pro

  • äußerst robustes Gerät
  • insgesamt ein sehr gutes „rugged“ Smartphone
  • viele Features & Sensoren
  • stabiles, smoothes System
  • globale Frequenzunterstützung (inkl. Band 20)

Contra

  • Betriebssystem teilweise äußerst schlecht übersetzt
  • Kameraautomatik bei schlechtem Licht
  • kleinere SW Mängel
  • stromhungriger Prozessor

Fazit

Ein „rugged“ Phone mit wenigen Kompromissen bezeichnet das uleFone Armor 6 denke ich am besten. Positiv überrascht war ich vom OS, welches erstaunlich bugfrei kommt und sehr smooth läuft. Die Konnektivitäts-Ausstattung ist schon eher im High End Bereich angesiedelt als in der Mittelklasse und aus meiner Sicht ist das uleFone Armor jeden Cent wert, wenn man ein Outdoor Smartphone sucht. Klar gehört das Armor 6 nicht zu den günstigen Vertretern, jedoch ist es sehr gut verarbeitet und weist außer der Kamera und dem relativ hohen Akkuverbrauch bei Prozessorintensiven Anwendungen , welches aber aus meiner Sicht ganz gut durch den 5000 mAh Akku ausgeglichen wird, keine großartigen Schwächen auf. Die SW hat den einen oder anderen Mangel, wie z.B. die Kamera-App und speziell bei der Übersetzung einiger Punkte im OS kann man sich mehr Mühe geben, jedoch habe ich bei den Kerntugenden eines solchen Gerätes keinerlei Mängel festgestellt und war bei vielen Tests überrascht wie gut sich das Gerät im Alltag verhält. Man kann das Armor 6 auch nicht einfach mit einem „normalen“ Smartphone vergleichen und so muss man die Konkurrenz wirklich in der Riege der „rugged“ Phones suchen. Das Gerät ist außerordentlich robust und war ich zu Beginn des Tests noch etwas zögerlich im Umgang, wurde das Gerät mit zunehmender Dauer immer öfter auf die Probe gestellt ohne dass auch nur ein Kratzer am Ende des Test blieb. Ist man auf der Suche nach einem gut ausgestatteten, robusten Smartphone, dann gehört das uleFone Armor 6 sicherlich sehr weit oben in die Kandidatenliste. 
85.2
Akku - 89
Design & Verarbeitung - 88
Display - 89
Kamera - 70
Konnektivität & Verbindungen - 90
Performance - 85

Während man in hiesigen Gefilden mit Outdoor- Smartphones nicht reich beschert wird, so wird diese Nische bei den Herstellern aus Fernost weit weniger vernachlässigt. Wobei man hier vorsichtig sein muss, denn wassergeschützt sind mittlerweile viele der Geräte auch auf dem westlichen Markt, aber wenn es darum geht, auch robust genug für einen Baustellen-, oder Outdooreinsatz zu sein, dann wird es schon eng. In der Vergangenheit kennzeichneten sich die „rugged“ Smartphones oft durch minderwertige HW Ausstattung und kaum aktuelle Features. uleFone dagegen, stellt schon seit einiger Zeit unter der Armor Serie Smartphones her, die u.a. für extreme Witterungsbedingungen designt wurden und baut daher auf einen relativ großen Erfahrungsschatz auf. Der folgende Test wird zeigen wie sich das Armor 6 von uleFone schlägt.

 

Preisvergleich

 


332,- €


zollfrei

Empfehlung

268,- €


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289,- €


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285,- €


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Design und Verarbeitung (Handling & Mobilität)

Ein Outdoor Smartphone kann nicht gut aussehen, so die einhellige Meinung und ja, auch dem uleFone Armor 6 sieht man ebenfalls an, für welchen Zweck es designt wurde. Das mir vorliegende überwiegend in schwarz und grau gehaltene Gerät kennzeichnet eine gummierte Rückseite, die sich ebenfalls um die Ecken des Armor 6 zieht und lediglich links und rechts durch verschraubte, metallene Verstrebungen unterbrochen wird. Diese Verstrebungen gibt es anstelle von Grau auch noch in Rot zur Auswahl. Das Design wirkt auf den ersten Blick durchdacht und hochwertig, denn weder Verwindungstest noch 90 kg Lebendgewicht von vorne oder hinten konnten das Smartphone irgendwie beeindrucken. Alles sitzt bombenfest und die Geräteöffnungen sind mit gummierten Schließklappen versehen.

Unten am Gerät befindet sich außer dem Mikrofon nur der USB-C Anschluss und der Gummiverschluss wurde so designt, dass auch normale Ladegeräte, bzw. Stecker zum Laden des Gerätes genutzt werden können. Oben dagegen gibt es nur einen Schriftzug „IP68“ zu sehen.

Am rechten Rand befinden sich gut erreichbar die Power On/ Off Taste, sowie darüber die getrennt voneinander im Metall eingelassenen Lautstärketasten. Die Knöpfe haben eine unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit so dass keinerlei Verwechslung aufkommen kann. Die Druckpunkte sind sehr gut und das Feedback der kaum wackelnden Tasten einwandfrei. Die Metallleiste rechts nimmt ca. 120 mm von den ca. 166 mm in der Gesamtlänge in Anspruch und trägt den Schriftzug „Waterproof“. Links dagegen befindet sich eine verkürzte Metallleiste (Schriftzug: Schockproof) mit ca. 78 mm und darüber die relativ breit gehaltene Gummiöffnung für SIM-, bzw. Speicherkartenslot. Diese Öffnung weißt das übliche Loch für die Schachtentriegelung für SIM-/Speicherkarte auf und liegt mit ca. 4 mm ziemlich tief innerhalb des Gummirahmens. UleFone hat aber mitgedacht und dem SIM-Kartenhalter dafür eine metallene Nase verpasst, welche man, entweder per Fingernagel oder dem mitgelieferten Werkzeug, gut erreichen kann und damit ist auch das Einsetzen der SIM- oder Speicherkarte sehr einfach zu bewerkstelligen.  Die Metallleisten glänzen außerdem noch mit einer Art „geriffelten“ Vertiefung so dass das Gerät jederzeit sicher in der Hand liegt.

Auf der Rückseite befindet sich neben dem vertikal mittig angebrachten Dual-Kamera, Blitz-, Fingerabdruck-Modul, welches ebenfalls eine Metalleinfassung erhielt, noch der uleFone Schriftzug, eine links unten schräg angeordnete Lautsprecheröffnung  und links neben der Hauptkamera einen UV-Sensor.  Der mittige Teil der Rückseite erhielt ebenfalls eine zusätzliche Riffelung für eine bessere Griffigkeit.

Die Front beinhaltet keinerlei Tasten, dafür eine relativ breite Notch (in beide Richtungen, doch dazu später mehr), welche Frontkamera, Hörmuschel und eine verschiedenfarbige LED (rot, grün, blau) beinhaltet. Das Amor 6 hat keinerlei scharfen Kanten und die Eckumrandungen aus Gummi sind minimal höher als das Display, so dass dieses nicht aufliegt.

Die Maße des Gerätes gehen in Ordnung. Ca. 83 mm in der Breite und 13,5 mm in der Dicke sind für ein rundum geschütztes Smartphone durchaus als schlank zu bezeichnen und auch das Gewicht von 271 g geht noch in Ordnung. Das Gerät liegt trotz seiner Größe und Gewichtes hervorragend in der Hand und lässt sich auch einwandfrei bedienen. Selbst im nassen Zustand hat man nie das Gefühl, das Armor 6 wäre rutschig und selbst wenn es einem aus der Hand gleiten sollte ist es entsprechend geschützt. Einen kontrollierter Falltest von ca. 3 m vom 1. Stock des Balkons auf Beton quittierte das Gerät nur mit oberflächlichen Kratzern.

Der Hersteller gibt eine IP68/ IP69K Zertifizierung an. Das entspricht nach ISO einer „Staubdichtigkeit“ & „Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung“ und egal ob das Telefon bei Regen dabei war oder für 60 Minuten im Wasserbad lag, nachdem die Feuchtigkeit abgewischt wurde, lief es wieder ohne Probleme. Lediglich die Hörmuschel und der Lautsprecher waren etwas beeinträchtigt und es dauerte etwas bis diese wieder wie im trockenen Zustand funktionierten. Außerdem hat das Gerät laut uleFone die MIL-STD-810G Militärnorm, welche versch. Testszenarien beinhaltet. Diese alle zu testen liegt sicherlich nicht im Sinne dieses Artikels aber während des Testzeitraums hat das Gerät durchaus einiges mitmachen dürfen und ich bin nicht zimperlich mit dem Gerät umgegangen. Auch den Gefrierschranktest (- 18 Grad für 60 Minuten) bestand das Gerät ohne Probleme und quittierte mir den Aufenthalt lediglich mit einer Warnung, dass der Akku zu kalt wäre. Mit anderen Worten, das Gerät hat sich die Bezeichnung „rugged Smartphone“ absolut verdient und ist trotzdem vom Design her kein „Klotz“, sondern sticht durchaus positiv hervor was die Konkurrenz angeht.

 

 

Display

Das 6.2 Zoll große, IPS Display bietet eine Auflösung von 2246×1080 Pixel, also FHD+. Die gemessene sichtbare Displaygröße beträgt 142 mm x 68,5 mm, abzgl. der Notch.  Aus der gemessenen Displaygröße (157 mm Diagonale) ergibt sich zusammen mit der Auflösung ungefähr ein 19:9 Seitenverhältnis im Querformat und die errechnete Pixeldichte liegt bei ca. 402 PPI. Also absolut ausreichend und zudem ist die Qualität des Display sehr gut. Die Farben des Displays sind schön realistisch, Blickwinkelstabilität ist einwandfrei und durch die max. Helligkeit ist auch bei Sonnenlicht noch ein Ablesen möglich allerdings ist das Display nicht unbedingt das Hellste auf dem Markt. Die automatische Helligkeitssteuerung funktioniert sehr gut und nahezu ohne Verzögerungen.

Farbliche Anpassungen können über MiraVision direkt in den Einstellungen vorgenommen werden. Der 5- Punkte Touchscreen funktioniert sehr gut und auch mit der aufgebrachten Displayschutzfolie gleitet der Finger zügig über das Display. Eine Bedienung unter Wasser oder mit Handschuhen funktioniert nicht.

Der Hersteller gibt das Display to Body Verhältnis mit 91,8% an und ich wage das schwer zu bezweifeln. Die Ränder um das Display sind dann doch etwas “oldschool“ und liegen bei ca. 0,9 cm unten, 0,55 cm oben und 0,3 cm links und rechts bis zum Ende des Displayglases und dann kommen eben noch die Metallverstrebungen oder der gummierte Rahmen, so dass bis zu 1,4 cm unten drin sind bis zum Rand des Smartphones. Zudem gesellt sich noch die mit 3,3 cm sehr breit ausgefallene Notch am oberen Rand. Auch die Dicke der Notch ist aus meiner Sicht unverhältnismäßig und so hat man, an der Stelle der Notch ebenfalls bis zu 1,4 cm bis zum Rand. Zudem kommt, dass die Notch nicht bündig eine Linie bildet, bzw. wenn man sie ausblenden will, ist sie immer noch sichtbar, aber das ist dann eher etwas für das Betriebssystem später. Ebenfalls, sind die großen Radien an den Displayecken aus meiner Sicht nicht ganz schlüssig, denn sie führen zwar die Radien des Displayglases fort aber irgendwie wird hier einfach zu viel Platz verschenkt. Das führt dazu dass manche Zahlen bei der Uhrzeit in die Radien hineinreichen, also abgeschnitten werden und außerdem bei hellen Hintergründen sichtbar wird, dass die oberen Radien zu früh ins Display starten.

Die Grundtugenden des Displays sind vollkommen in Ordnung, aber mit den Radien und der ausladenden Notch macht man sich viel wieder kaputt, was nicht sein hätte müssen, zumal ich denke, dass die Radien über die SW gesteuert sind. Trotzdem muss man dem Display eine sehr gute Qualität in Sachen Darstellung, Schärfe, Helligkeit zusprechen und wenn man die Displayränder mit der direkten Konkurrenz vergleicht, dann steht das uleFone Armor 6 immer noch sehr gut da.

 

 

Kamera

Sämtliche Fotos wurden aus der Hand heraus aufgenommen, also keinerlei Beschönigungen durch ein verwendetes Stativ und damit so, wie ein Smartphone vom Großteil der User verwendet wird.

Die Kameraausstattung des Armor 6 besteht aus einem Dual Kamera Setup auf der Rückseite und einer Frontkamera. UleFone gibt die Dual Kamera mit 21 und 13 MP und die Frontkamera mit 13 MP an, wobei wenn man auf die Spezifikationen im Detail sieht, dann erklärt uleFone hier, dass die Auflösungen interpoliert entstehen. In Wahrheit machen also ein 8 MP Sensor auf der Front und das Dual Setup aus 16 und 8 MP die Bilder. Den HW Hersteller der Kamerasensoren konnte ich leider nicht ermitteln und wichtig ist aus meiner Sicht einzig das Ergebnis und nachdem viele Geräte häufig extrem per SW in das Geschehen eingreifen sehe ich die Hersteller der Kamerasensoren als nebensächlich.

Eine große Blende von ƒ/1.8 sind sowohl vorne als auch hinten angegeben und zur Hauptkamera auf der Rückseite gesellt sich noch ein Dual-LED Blitz. Soweit so gut, hört sich das alles nicht schlecht an.

Die Auslöseverzögerung ist gut und auch bei eingeschaltetem HDR gibt es hier nur geringe Verzögerungen. Der Autofokus sowohl vorne als auch hinten, ist einerseits etwas träge bringt aber noch ganz vernünftige Ergebnisse. Wenn man manuell über das Display eine Fokussierung vornimmt (Samples: Kirche), gelangen mir fast keine brauchbaren Bilder mehr und irgendetwas scheint hier nicht ganz zu stimmen. Sobald ich aber wieder das Gerät alleine entscheiden lasse, was es fokussieren soll, wird es wieder besser.

Die Farben der Bilder (im Standardmodus) sind im Allgemeinen recht authentisch und nicht überzeichnet, die Schärfe ist manchmal zu extrem und manchmal schlicht nicht vorhanden. HDR führt oft zu einem „grieseligen“ Effekt, speziell bei lichtschwächeren Aufnahmen.

Die Option Schärfentiefe in der Kamera-App wird bei der Selfie Kamera gestrichen und überhaupt sind die möglichen Einstellungen bei der Selfie Kamera recht spärlich. Die Hauptkamera erlaubt die üblichen Modi, wie Beauty, Panorama, Monochrom und Pro, wobei Pro hier für eine manuelle Einstellung von ISO, Weißabgleich und Belichtung steht. Nervig in der Kamera-App ist, dass man die Modi nicht durch „Wischen“ ändern kann, sondern man muss sich Step by Step nach rechts zum PRO-Modus klicken. Die Schärfentiefe-Option hat seine Tücken und mir gelangen leider nicht wirklich schöne Bokehfotos, da oft auch Objekte außerhalb der Fokussierung, aber mit dem gleichen Abstand zur Kamera wie das eigentliche Objekt, scharfgestellt wurden. Das sieht teilweise gut aus, und teilweise gibt es hier sehr unnatürliche Effekte. Immerhin ist das Dual Kamera Setup kein Fake, wie bei so manch anderem Hersteller, sondern beide Kameras werden im Tiefenschärfe-Modus verwendet, denn verdeckt man den 2. Sensor informiert die Kamera App entsprechend.

Generell lässt sich sagen, dass die Kamera bei Tageslicht relativ ordentliche Fotos für ein „rugged“ Smartphone macht, bei Dunkelheit versagt die Automatik der Software jedoch teilweise völlig. Schaut euch dazu einfach die Kerzenbilder aus den Samples an, diese sprechen Bände. Wähle ich hier den Pro Modus und regele nur mit der ISO Einstellung aus, dann wird es schon wesentlich besser. Auch bei sonstigen Aufnahmen in schwacher Beleuchtung ist das Kamera-Setup nicht auf der Höhe der Zeit und eine relativ große Blende alleine reicht wohl leider nicht aus um vernünftige Fotos zu schießen. Viele der Nachtaufnahmen sind außerordentlich verwackelt und verrauscht.

Die Selfie Kamera macht bei Tageslicht ganz ordentliche Bilder, während im Dunklen dank fehlender Bildschirmbeleuchtung oder Blitz nicht wirklich viel sichtbar wird.

Nachdem die Standard Kamera-App nicht ganz so tolle Bilder lieferte und speziell beim manuellen Fokus viel zu viel Ausschuss produzierte habe ich Testweise einmal die Open Camera App aus dem Appstore ausprobiert und dabei festgestellt, dass die JPG Dateien grundsätzlich eine niedrigere Kompression aufweisen als mit der Standard-App. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Bilder ein klein wenig besser wurden. Also habe ich die Nachtbilder ebenfalls zum Teil mit der Open Camera App wiederholt und was soll ich sagen. Das Ergebnis ist teilweise besser und damit sollte bzgl. Software nachgebessert werden, denn die Haupt-Kamera Hardware kann aus meiner Sicht mehr als es auf den ersten Blick scheint.

In der Videokategorie gibt es leider nur Magerkost für heutige Verhältnisse. Die Kamera auf der Rückseite kann leider nur FHD mit 30 FPS und eine Stabilisierung irgendeiner Art konnte ich nicht feststellen. Die Tonaufnahmen der Videos sind in Ordnung, aber nicht wirklich gut und nur Mono in einer niedrigen Bitrate. Die Frontkamera löst die Videos leider nur mit 720p bei 30 FPS auf.

 

 

Leistung

Das Armor 6 bietet gehobene Mittelklasse Ausstattung, denn als SoC kommt der Media Tek Helio P60 zum Einsatz, der in etwa mit dem SD 660 gleichzusetzen ist. Mit 6GB RAM und 128 GB Speicher ist die Ausstattung komplettiert und gibt eine gute Basis für ein reibungsloses Handling des Smartphones.

Unterstützt wird der P60 von einer Mali Grafikeinheit, der Mali G72 MP3. Die 128 GB an Speicher können bei Bedarf noch erweitert werden, bei gleichzeitigem Verlust von Dual-SIM. Die 6 GB sollten für alle Multitasking-Aufgaben genügen.

Während des Testzeitraums lief das Gerät, respektive das Android System sehr smooth und Ruckler oder Wartezeiten gab es so gut wie nie. Installationen über den Playstore liefen schnell und performant. Der Speicher ist schnell, wenngleich wir hier keine High End Geschwindigkeiten erreichen. Das erstmalige Kopieren eines 1 GB Files dauert ca. 14 s von einer Stelle zur Anderen. Androbench und A1 SD Bench bestätigen die guten Werte.

Bei div. Benchmarks oder länger abgespielte HD Videos gab es eine mittlere Wärmentwicklung des Gerätes, aber keineswegs unangenehm oder störend. Im Standardbetrieb, sei es YouTube, Browserscrolling und vor allem auch beim Wechsel zwischen den Apps gibt es nichts zu kritisieren. Das Gerät ist dabei jederzeit schnell und performant.

Spiele wie Asphalt 9 Legends sind gar kein Problem für das Mobile und selbst PUBG läuft auf höchsten Einstellungen gut, sofern man die Vorgaben „mittlere Grafikeinstellungen“ manuell umstellt. Leider wird das Gerät dabei an der Rückseite rund um das Kameramodul gut warm.

 

Diverse Benchmarks unterstreichen die generelle Leistungsfähigkeit des Acht-Kerners und anhand der Screenshots könnt ihr euch selbst ein Bild machen, wobei der P60 in Benchmarks aus meiner Sicht schlechter abschneidet als er im täglichen Betrieb wirklich ist.  Leider konnte ich vom Geekbench 4 nur den Battery Benchmark durchführen. Ein Screenshot zeigt euch warum…

DRM technisch wird leider nur Widevine Level 3 unterstützt.

Ein Monolautsprecher mit Öffnung an der Unterseite bietet relativ gute Qualität und ist verhältnismäßig laut. Speziell wenn das Mobile auf dem Tisch liegt ergibt sich ein relativ gutes Klangbild aber natürlich wird es ab ca. 60% Lautstärke etwas blechern. Erstaunlich ist, dass der Klang im Querformat wesentlich besser ist, als im Hochformat wenn das Gerät in der Hand gehalten wird. Die Abstrahlcharakteristik ist also nicht optimal im Hochformat.

Im Kopfhörerbetrieb mit dem mitgelieferten Adapter ist die Qualität einwandfrei. Ein sehr ausgewogenes Klangbild und kein Übersteuern auch bei höchster Lautstärke aber im direkten Vergleich mit anderen Geräten könnte die max. Lautstärke ggf. etwas mehr sein.

 

Konnektivität / Verbindungen / weitere Features

Dass uleFone so ziemlich alles mit in das Armor 6 gepackt hat was heutzutage möglich ist verwundert kaum und so kann das Dual-SIM/ Dual LTE (Hybrid Slot) Gerät in fast allen Bereichen der Konnektivität punkten. Erstaunlich ist trotzdem, dass auch in Punkto Qualität fast alle Punkte mit sehr gut abschließen.

NFC, 10 W Wireless Charging, USB-C, einen Berg an verschiedenen Sensoren (Accelerometer, Magnetometer, Orientation, Gyroscope, Light, UV Sensor, Pressure, Proximity, Motion Detector, Rotation Vector, Gravity, Linear Acceleration, Orientation, Step Counter), UKW Radio, WLAN AC (leider ohne MiMO), Bluetooth 4.2, Status LED (dreifarbig), Fingerabdrucksensor, Face Recognition, GPS, Beidou, Glonass und globale Frequenzunterstützung liest sich fast wie das „Who is Who” der Flagships.

Die Empfangsstärke war durchwegs sehr gut und auch die WLAN Reichweite ist auf Flagship-Niveau. Gesprächspartner waren gut zu verstehen und auch das Handling mit div. Bluetoothgeräten funktionierte durchwegs gut. Das Gerät war in der Lage im Telekom Netz ohne zusätzliche Einstellungen sofort die VoLTE Telefonie zu nutzen. Sprachtests über beide SIM-Karten funktionierten ohne Probleme sowohl in 2G/3G oder in 4G  und auch beim Mobilitytest gab sich das Gerät keine Blöße. Die Reichweite von Bluetooth-Headsets, bzw. Wireless Earbuds war bis zu 8 m „Inhouse“ stabil. Ein sehr guter Wert an dieser Stelle und wenn man Bluetooth 4.2 hier als Schwachstelle ausgemacht hatte, dann muss ich enttäuschen, denn obwohl natürlich  Bluetooth 5.0 einiges mehr an Features und Reichweite zu bieten hat, funktioniert das hier verwendete Bluetooth in der Version 4.2 hervorragend.

Die globale Frequenzunterstützung bringt alles Relevante mit, darunter auch Band 20. Einzig das evtl. in Zukunft verwendete Band 32 ist nicht mit von der Partie. Die Lautstärke der Hörmuschel und aber auch des Lautsprechers sind Top beim Telefonieren.

In Verbindung mit der Test-App von Fritz ist die Geschwindigkeit im WLAN gut und entspricht in etwa dem Erwartetem. Die Verbindungen sind schön stabil und die Reichweite wie angesprochen sehr gut. Geschwindigkeiten von bis zu 288 Mbit/s im 5 GHz Band und leider nur 48 Mbit/s im 2.4 GHz waren möglich. Das 2.4 GHz Band ist dann auch der „quasi“ Schwachpunkt, wobei die Mehrzahl der User dies aus meiner Sicht nicht merken werden. Generell merkt man einfach, dass MiMO fehlt und dadurch der Durchsatz nicht beim derzeit maximal technisch Möglichen liegt.

GPS, GLONASS, Beidou  werden unterstützt und GPS funktioniert soweit sehr gut und ein Fix zu den Satelliten ist binnen Sekunden verfügbar. Auch innerhalb von Gebäuden ist ein Fix möglich, sofern man nicht zu abgeschirmt im Gebäude steht.

NFC ist ebenfalls mit an Bord und kann tadellos verwendet werden. Laut uleFone auch mit Google Pay, welches aber leider nicht getestet werden konnte.

Sonstiges:

Der Fingerabdrucksensor funktioniert generell gut. Er ist leider nicht der Zuverlässigste und bei nassen, oder dreckigen Fingern kommt er schnell an seine Grenzen. Da gibt es heute auch schon bessere Vertreter. Die Gesichtserkennung funktioniert sehr gut und wenn konfiguriert dient das Display als Beleuchtungshilfe im Dunklen. Wünschenswert, wäre eine Erkennung direkt beim Anheben des Gerätes, so dass man sich den Druck auf die Powertaste ersparen kann. Die Geschwindigkeit beider Sensoren könnte etwas besser sein. Die angegebenen Werte von 0,1 & 0,2 Sek. schaffen weder der Fingerabdruck-, noch die Gesichtserkennung. Überlisten konnte ich die Gesichtserkennung mit einem einfachen Foto jedoch nicht.

Einen Teil der zusätzlichen Sensoren möchte ich Niemandem vorenthalten. Abrufbar sind diese über die vorinstallierte App: Werkzeugkasten. Der „Geräuschtest“ funktioniert aus meiner Sicht ganz gut, wenn auch mit Sicherheit das Ergebnis nicht an professionelle Dezibel-Messgeräte heranreichen wird. Die Luftdruckmessung scheint mir zu stimmen. Der Schrittzähler macht was er soll, lässt sich aber wie bei vielen Geräten durch das Schütteln des Gerätes überlisten und der UV Sensor scheint seinen Dienst ebenfalls sauber zu erledigen.

 

 

Betriebssystem

Das Armor 6 kommt mit Android 8.1 und dem Securitystand vom November 2018. Und das System überrascht im positiven Sinne mit Stabilität und Geschwindigkeit. Während des Testzeitraumes konnten keinerlei Lags oder Programmabstürze festgestellt werden. Das System hat einen alternativen Launcher übergestülpt bekommen und dieser ist gut. Keine übermäßigen Spielereien aber es lässt sich z.B. Wählen ob entweder ein App-Drawer oder eben alle Apps auf den Homescreens (Standardeinstellung) angezeigt werden sollen. Außerdem lässt sich der App-Drawer Style ändern oder es lassen sich Gesten mit Apps verknüpfen.

Es konnte keinerlei Bloatware oder Malware festgestellt werden und es waren lediglich die Apps: Spielmodus, eine Übersetzung-App (Translator) und der schon erwähnte Werkzeugkasten vorinstalliert. Ansonsten ist das System sehr clean und es waren 116 GB von den vorhanden 128GB frei verfügbar.

Alles Notwendige wie einhändige Bedienung, div. Bewegungs-Sensoriken (Wahl erst nachdem man das Telefon ans Ohr hebt, ebenso wie die Annahme eines ankommenden Gesprächs), verschiedene Aufwachgesten oder ein Barcode Scanner im Einstellungsmenü sind vorhanden.

Die Notch kann verdeckt werden, dann hat man entsprechend einen schwarzen Balken am oberen Rand, wobei man leider sagen muss, dass diese Funktion nur bedingt gut eingebaut wurde. Schwarz ist leider kein vollständiges Schwarz, was bei „Nicht Amoled“- Geräten eben schwierig ist, aber das ließe sich verschmerzen, wenn die Notch nicht unter dem schwarzen Balken herausspitzeln würde und man so das Gefühl hat, dass das Verdecken der Notch um 1-2 Pixel zu niedrig eingestellt wurde aber vielleicht war das auch Absicht.

Des Weiteren gibt es eine SOS Funktion, welche es ermöglicht bei einem langen Druck der „Lautstärke verringern“ Taste“ eine Nummer anzuwählen oder eine SMS zu schicken bei ausgeschaltetem Display. Leider habe ich es bei meinen Tests nicht geschafft die Funktion irgendwie zu triggern und hier kommt auch einer der Hauptkritikpunkte. Das OS ist leider in einigen Teilen nicht vom Englischen ins Deutsche übersetzt oder so schlecht übersetzt, dass man die englische Systemsprache bemühen muss um überhaupt zu verstehen, wie ein Menüpunkt funktionieren soll. Beispiele könnt ihr in den Screenshots sehen und ich gebe euch noch ein Beispiel aus dem Hauptmenü. Gesture Motion wird übersetzt in Gesten- Somatosensibilität (googelt da mal danach- ich habe wieder etwas gelernt) und im SOS Menüpunkt wird es dann ganz schlimm.

Der Spielmodus ist im Prinzip eine App, die das Telefon in den „Nicht Stören“- Modus versetzt und wählt selbstständig die jeweiligen Apps bzw. Games aus, welche über den Spielmodus gestartet werden können- Außerdem lassen sich über die App noch eigene Verknüpfungen integrieren und starten. Zusätzlich können Bedienungselemente des jeweiligen Spiels angeordnet werden, wobei ich diese Funktion nicht wirklich verändern konnte, bzw. keinen Effekt im jeweiligen Spiel sehen konnte.

Richtig störende Bugs konnte ich im Testzeitraum nicht entdecken und uleFone hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Der alternative Launcher ist natürlich Geschmackssache aber Media Tek- typische Anpassungsmöglichkeiten wie Mira Vision oder auch der Nachtlichtmodus sind neben der Stabilität und der wählbaren Homescreen Darstellung nur einige weitere Kleinigkeiten und Stärken des gelieferten Systems.

 

 

 

Akku

Der Hersteller gibt den Akku mit 5000 mAh an und sollte auf dem Papier in jedem Fall für 2-3 Tage ausreichen. Gemessen wurde dann per App 4761 mAh, was absolut im Rahmen ist und die errechnete Display On-Time liegt bei ca. 13 Stunden.

Im Testbetrieb für die Akkulaufzeit hatte ich das Telefon ununterbrochen mit 2 SIM-Karten und WLAN AN in Betrieb. Die Displaysperre wurde auf 5 Min. gestellt und die automatische Helligkeit war aktiviert.

Quickcharge heißt bei Media Tek Pump Express Plus und das Gerät lädt über USB-C mit dem mitgelieferten Netzteil von 50 % bis 100% in 2 Stunden und 17 Minuten . Zusätzlich kann das Armor 6 per QI Wireless Charging geladen werden. Hierbei benötigte das Gerät mit einem 5 W QI Charger ca. 1  Stunde und 35 Minuten  für 15 %. Möglich ist jedoch auch ein 10W Charger und dies kann die Geschwindigkeit entsprechend noch verbessern.

Im Videostreaming in der ZDF App genehmigte sich das Smartphone ca. 17 % in 2 Stunden Videostreaming und bei einem YouTube HD Video sind es 20% in der gleichen Zeit. Das ist leider nicht besonders sparsam und das geht heutzutage besser. Auch bei der Kamera-App zeigte sich das Gerät äußerst hungrig und so schlagen sich 25 Bilder mit ca. 10 % Akku nieder.

Die Akkuverluste im Standby mit Mobilfunk/WLAN AN belaufen sich dafür auf nur ca. 2% in 10 Stunden, was ein sehr guter Wert ist. Besser habe ich das lange nicht mehr gesehen. Vielleicht lag dies aber auch an der eingeschalteten Voreinstellung „Intelligentes Energiesparen im Bereitschaftsmodus“.

Im Mix der Nutzung kam ich bei 24 Std. und Nutzung aller Funktionen, wie Videostreaming (4 Std.), Browsen, Standby, Telefonieren, Kamera (inkl. Bitz) auf einen Restakkulaufzeit von 53 %.  So würde ich sagen 2-3 Tage sind mit dem Gerät in jedem Fall drin, aber bei 5000 mAH könnte man sogar etwas mehr erwarten. Was man hier in Betracht ziehen sollte, dass die Akkulaufzeit bei nicht Prozessorintensiven Anwendungen sehr gut ist, aber sobald man den Prozessor oder das Display dauerhaft nutzt wird der Akku relativ schnell leergesaugt. Eine reine Erreichbarkeit kann das Gerät für mind. eine Woche sicher erreichen wenn man die Spielerei am Gerät lässt.

 

 

Lieferumfang

Eine unspektakuläre, aber auch sehr kompakte Verpackung mit einem gelb/ schwarzen Finish. Vorbildlich wenig verschwendeter Platz in der Verpackung und folgender Inhalt:

  • USB- Netzteil uleFone Fast Charger APS-K1018WE-G mit den Output Werten: 5/ 7/ 9V -2.0 A & 12 V- 1.5 A
  • UleFone Armor 6, inkl. aufgebrachter Displayschutzfolie
  • Ein rotes USB-C Kabel inkl. 2 Klammern (Länge ca. 1m)
  • SIM-Ejector als Nadel
  • Ein Kunststoffwerkzeug, vermutlich um den Sim Kartenschacht besser öffnen zu können
  • USB-C nach USB Adapter
  • USB-C nach Klinke Adapter
  • Ersatz-Displayschutzfolie
  • Benutzerhandbuch in 8 Sprachen (darunter Deutsch) & Warranty Card

Hier gibt es nichts zu beanstanden. Und über mitgelieferte Kopfhörer braucht man heutzutage nicht diskutieren. Die gibt es nirgendwo mehr und Ausnahmen bestätigen diese Regel auch immer weniger.

 

 

Preisvergleich

 


332,- €


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Empfehlung

268,- €


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Versand & Zoll

Der Versand nach Deutschland ist kostenlos und eure Ängste wegen dem Zoll sollten in diesem Fall unbegründert sein, weil Gearbest die Verzollung für euch vornimmt (Wenn ihr die Versandart „Priority Line: German Express“ bei der Bestellung wählt). Genaueres zum Versand & der Verzollung könnt ihr im Blog von GearBest.com nachlesen.

Somit wird das Paket bis zu eurer Haustür geliefert, ohne dass weitere Kosten anfallen


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Pro

  • äußerst robustes Gerät
  • insgesamt ein sehr gutes „rugged“ Smartphone
  • viele Features & Sensoren
  • stabiles, smoothes System
  • globale Frequenzunterstützung (inkl. Band 20)

Contra

  • Betriebssystem teilweise äußerst schlecht übersetzt
  • Kameraautomatik bei schlechtem Licht
  • kleinere SW Mängel
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Fazit

Ein „rugged“ Phone mit wenigen Kompromissen bezeichnet das uleFone Armor 6 denke ich am besten. Positiv überrascht war ich vom OS, welches erstaunlich bugfrei kommt und sehr smooth läuft. Die Konnektivitäts-Ausstattung ist schon eher im High End Bereich angesiedelt als in der Mittelklasse und aus meiner Sicht ist das uleFone Armor jeden Cent wert, wenn man ein Outdoor Smartphone sucht. Klar gehört das Armor 6 nicht zu den günstigen Vertretern, jedoch ist es sehr gut verarbeitet und weist außer der Kamera und dem relativ hohen Akkuverbrauch bei Prozessorintensiven Anwendungen , welches aber aus meiner Sicht ganz gut durch den 5000 mAh Akku ausgeglichen wird, keine großartigen Schwächen auf. Die SW hat den einen oder anderen Mangel, wie z.B. die Kamera-App und speziell bei der Übersetzung einiger Punkte im OS kann man sich mehr Mühe geben, jedoch habe ich bei den Kerntugenden eines solchen Gerätes keinerlei Mängel festgestellt und war bei vielen Tests überrascht wie gut sich das Gerät im Alltag verhält. Man kann das Armor 6 auch nicht einfach mit einem „normalen“ Smartphone vergleichen und so muss man die Konkurrenz wirklich in der Riege der „rugged“ Phones suchen. Das Gerät ist außerordentlich robust und war ich zu Beginn des Tests noch etwas zögerlich im Umgang, wurde das Gerät mit zunehmender Dauer immer öfter auf die Probe gestellt ohne dass auch nur ein Kratzer am Ende des Test blieb. Ist man auf der Suche nach einem gut ausgestatteten, robusten Smartphone, dann gehört das uleFone Armor 6 sicherlich sehr weit oben in die Kandidatenliste. 
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Design & Verarbeitung - 88
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Hi, ich bin Tobias - Gründer und seit 2009 begeisterter Blogger auf tobias-hartmann.net! Mit Begeisterung berichte ich euch über Smartphones, Tablets & Notebooks aus China, versuche euch bei alltäglichen IT Problemen zu unterstützen und schreibe Anleitungen um euch zu helfen.