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Teclast Master T20 Testbericht

Tablets Teclast
85

Pro

  • gute Preis/Leistung
  • sehr gutes Gesamtpacket bzgl. Connectivity
  • stabiles, schnelles “fast stock” Android
  • gutes helles Display

Contra

  • Verarbeitungsqualität könnte besser sein
  • bisher nur Android 7.1.1 inkl. alter Security Patches
  • Kamera Qualität
  • kein LTE Band 20

Fazit

Endlich mal wieder ein vernünftiges Android Tablet aus Fernost war mein erster Eindruck vor dem Test. Und genau das ist es. Das Teclast T20 schwächelt eigentlich in keiner Disziplin und kann auf ganzer Linie überzeugen. Gute Performance, alle notwendigen Connectivity Optionen, nette Zusatzfeatures, wie der Fingerabdrucksensor. Damit longiert Teclast das T20 als ein Tablet für alle Bereiche und für alle die Wert auf ein helles, gutes Display legen und 10.1 (10.2) Zoll suchen. Es ist wirklich schwer das Haar in der Suppe zu finden, trotzdem muss sich Teclast gefallen lassen, dass Android 7.1.1 inkl. 1,5 Jahre altem Patch-Level was die Securityupdates angeht, nicht zeitgemäß sind. Die Verarbeitungsmängel können auch ein Einzelfall sein, schmäleren den positiven Gesamteindruck jedoch stark, werden aber in der Bewertung nicht so stark berücksichtigt, da Teclast in meinen Augen normalerweise immer gute Verarbeitungsqualität abliefert. Die in meinen Augen sehr mäßige Kameraqualität ist sicherlich zu beanstanden, aber ein Tablet würde ich generell nicht zwingend nach der Qualität seiner Kamera beurteilen. In der Konnektivitätsbewertung hätte das Tablet in dieser Preisklasse sogar die 100% erreicht, wäre LTE Band 20 mit an Bord gewesen. Das T20 ist und bleibt am Ende ein sehr guter Nachfolger des T10 und kann für den veranschlagten Preis und das Gebotene punkten, auch wenn die Konkurrenz mit dem Xiaomi MiPad 4 Plus sehr stark, aber auch natürlich teurer ist. Wer also mit den angegebenen Nachteilen leben kann und vorausgesetzt, die Verarbeitungsmängel sind ein Einzelfall, der erhält ein super Android Tablet was die SW/HW angeht.  
85
Akku - 80
Design & Verarbeitung - 75
Display - 90
Handling & Mobilität - 85
Konnektivität & Verbindungen - 95
Performance - 85

Vor einigen Wochen hatten wir euch das Teclast T20 in einem Kurzbericht vorgestellt und nun darf das Gerät in folgendem Testbericht zeigen, was wirklich in dem Android 7.1.1 Tablet steckt. Teclast ist ja mittlerweile keine unbekannte Marke mehr unter den Produkten aus Fernost und hat sich durch positive Ergebnisse eigentlich zu einem Garanten entwickelt, gute Qualität zu vernünftigen Preisen anzubieten. Das Tablet T20 ist der direkte Nachfolger des T10 aus gleichem Hause und da das T10 schon ein recht ordentliches Tablet war, kann hier beleuchtet werden, ob sich ggf. ein Update auf das T20 lohnt, oder auch ob „Neueinsteiger“ hier ein hochwertiges Tablet erwarten dürfen. Bei einem derzeitigen Verkaufspreis von ca. 200€ und den vollmundigen Feature Ankündigungen kann man jedenfalls einiges erwarten.

 

Preivergleich

 


169,- €


zollfrei

Empfehlung

203,- €


zollfrei

229,- €


zollfrei

193,- €


zollfrei

 

 

Design und Verarbeitung (Handling & Mobilität)

Das Design des Tablets ist soweit unspektakulär und entspricht weitestgehend dem des Vorgängers T10. Das Gehäuse ist aus Metall (Rückseite) und Glas (Front) gefertigt und wird nur durch eine Kunststoffleiste am oberen Rand und auf der Rückseite unterbrochen, welche die Rückkamera und wahrscheinlich die Antennen beherbergt. Die Ränder an der in Weiß gehaltenen Front haben folgende Breiten: 1,5 cm oben & unten, 1 cm links & rechts. Dies ist nicht als negativ zu sehen, da man dadurch das Gerät vernünftig und sicher halten kann. Im Querformat hätte man trotzdem sicherlich die oberen und unteren Ränder etwas schmaler fertigen können. In jedem Fall bekommt man viel Display und sehr wenig Rand beim T20.

Das in Silber gehaltene Uni-Body Metallgehäuse weißt saubere Rundungen auf an den 4 Ecken und ist nicht zu beanstanden. Das T20 knarzt leicht beim Verwindungstest und es ergeben sich an den Ecken leichte Spaltmaße unter schon geringem Druck. Die zum Display hinzeigenden Gehäusekante ist leicht scharfkantig, jedoch liegt das an der gefrästen ca. 1mm breiten Kante und war für mich beim Test kein Nachteil.

Die Front wird durch das 10.1 Zoll „full laminated“ Display dominiert und lediglich die Frontkamera und der Helligkeitssensor unterbrechen dieses Design. Nicht ganz gelungen ist der Displayabstand zum weißen Rahmen um Selbiges, da man dort bei eingeschaltetem Display ca. 1mm starke, schwarze Ränder rundherum sehen kann. Das kann man besser lösen.

Der abgerundete Rahmen hat lediglich links und rechts ein Lautsprechergitter und am unteren Rand eine Mikrofonöffnung. Links an der oberen linken Ecke findet sich zusätzlich noch die Kopfhörerbuchse und der Einschub für die SIM-Karte (Nano-Sim) und die Speichererweiterung (Micro-SD). Alle anderen Bedienelemente, sind entweder an der oberen Kante oder an der Rückseite zu finden. Auf der rechten Seite am oberen Rand befindet sich der Lautstärkeregler und der Ein-/Ausschalter. Am der linken oberen Rand ist dann noch die Ladebuchse (USB-C). Die Rückseite enthält wie schon angesprochen die Rückkamera (etwas kantig in einer Kunststoffleiste untergebracht), den TECLAST Schriftzug, einige technische Details, wie. z.B. die Seriennummer, vorbildliche Beschriftungen der Buchsen/ HW Tasten und einen Fingerabdrucksensor, doch dazu später noch mehr. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt, dennoch wackelt mir persönlich die Lautstärkewippe zu arg und hat eine leichte Neigung zur „Lauter- Seite“ und geht dann nicht mehr eben in die Ursprungsposition zurück. Auf die Bedienung hat das aber selbstverständlich keine Auswirkungen.

Die Maße des Gerätes sind als schlank zu bezeichnen, denn in der Breite sind wir hier bei 23,9 cm und in der Höhe bei 16,7 cm. Die Tiefe ist mit 7,90 mm bei leichtem Druck des Messschiebers bis zu 8,05 mm ohne Druck als sehr schlank zu werten. Durch die abgerundeten Gehäusekanten auf der Rückseite wirkt das Gerät aber nochmals schlanker. Im Vergleich ist ein 9,7 Zoll Ipad 2018 minimal dünner, aber auch minimal grösser, was die Abmessungen angeht. Das Gewicht mit 545 g geht in Ordnung – kein Spitzenwert, aber eben auch nicht schlecht.

Die Spaltmaße und die Verarbeitung sind leider nur OK, denn wie oben schon erwähnt, verändern sich die Spaltmasse unter geringem Druck. Außerdem sitzt die rückseitige Kunststoffabdeckung nicht ganz plan im Gehäuserand. Die Spaltmasse an der Front sind leider nicht überall gleich und das trübt den Gesamteindruck etwas. Des Weiteren hat mein Testmodell am rechten Rand kleine Unsauberkeiten bei der Verarbeitung. Wenn man mit dem Finger die Ränder abtastet spürt man dort leichte Erhebungen. Alle angesprochenen „Mängel“ haben keinerlei Einfluss auf die Bedienbarkeit oder das Handling des Tablets.

 

 

Display

Das laminierte IPS 10.1 Zoll Display (laut Herstellerangabe) besticht durch seine Auflösung von 2560×1600 Pixel. Aus der gemessenen Displaygröße (21,9 cm x13,7 cm- Diagonale 25,8cm) ergibt sich sogar ein errechnetes 10.2 Zoll Display im Seitenverhältnis 16:10. Daraus ergeben sich 296 PPI.  Ein guter Wert und die Auflösung des Displays erweist sich als sehr gut. Die Helligkeit ist sehr gut und deckt alle Bereiche ab. Es ist also auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch lesbar. Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut aber bei Sonneinstrahlung spiegelt das Display etwas. Fingerabdrücke sind leider gut sichtbar bei Tageslicht, das heißt die versprochene „Anti Fingerprints“- Beschichtung ist leider nur ein Marketing Gag.  Die Farben sind natürlich und können auch noch über Mira Vision weiter nach Belieben angepasst werden.  Der Helligkeitssensor funktioniert gut und zügig.

Das T20 wurde von Werk aus bereits mit einer Displayschutzfolie ausgestattet und diese ist auch sehr gut aufgebracht. Es waren keinerlei Einschlüsse oder Blasen erkennbar.

Der Touchscreen erkennt 10 Finger einwandfrei und ich konnte keinen Input-Lag oder nicht erkannte Eingaben während der Nutzung feststellen.

Alles in allem muss man sagen, ein wunderbares Display mit kräftigen Farben und entsprechend meiner obigen Beschreibung sogar noch minimal größer als vom Hersteller angegeben. Wenn man am Display etwas bemängeln kann, dann lediglich, dass die weiße Darstellung kein wirkliches Weiß ist, sondern einen leichten Grauschimmer hat. Des Weiteren muss man die generelle Farbgebung noch erwähnen, welche die Farben im Allgemeinen sehr rotlastig, bei dem mir vorliegenden Modell wirken ließen.

 

 

Leistung

Das Teclast T20 ist mit einem Mediatek Helio X27 (MT6797X), 4GB RAM und 64GB Speicher ausgestattet. Der Zehnkern-Prozessor gehört mittlerweile nicht mehr zur aktuellen Generation, jedoch ist er keineswegs einer der langsameren Sorte. Als Grafikprozessor kommt beim X27 eine Mali-T880 zum Einsatz.

Im täglichen Betrieb brachte ich das Tablet eigentlich nie an seine Leistungsgrenzen und auch Casual Games aus Google Play liefen weitestgehend ruckelfrei. Warum nur weitestgehend- Spiele, die eine hohe Grafikleistung erwarten, wie z.B. Asphalt 9, Dead Trigger 2 oder auch Players Unknown Battlegrounds funktionieren alle und sind gut spielbar (entsprechend der jeweils eingestellten Auflösung, wenn vorhanden), jedoch gibt es auch so einige Games, die speziell auf eine bestimmte Prozessorgeneration oder auch herstellerspezifisch angepasst wurden. Zu nennen gilt es hier z.B. Trials Frontier (Motoradrennspiel), welches auf dem T20 (aber auch auf vielen anderen Tablets) extrem ruckelt aber auf meinem aus 2014 stammenden GalaxyTabPro bei fast identischer Displayauflösung butterweich funktioniert. Mit anderen Worten, wenn ein Spiel nicht so richtig performt, dann muss dies nicht zwingend etwas mit der Leistungsfähigkeit des Chipsatzes oder des Gerätes zu tun haben.

Diverse Benchmarks unterstreichen die generelle Leistungsfähigkeit des Mediatek Chipsatzes nochmal und anhand der Screenshots könnt ihr euch selbst ein Bild machen.

Youtube in 4k im Chrome Browser funktionierte soweit und war über die Youtube App natürlich auch in Full-HD oder 1440p ohne Abstriche möglich. Amazons Prime Video Content Plattform konnten Videos in „optimaler“ Auflösung wiedergegeben werden, wenngleich ich hier das Gefühl hatte, dass bei Videos eine generelle Unschärfe vorhanden war, aber das kann dann tatsächlich auch mit dem Widevine Level 3 zu tun haben. Mehr dazu bei den Details zum Betriebssystem.

Das Scrollen in Chrome funktioniert auch mit mehreren Tabs sauber und ohne merkliche Verzögerungen.

Die Stereolautsprecher gehen für die Größe des Tablets durchaus in Ordnung, aber ab einer Lautstärke von ca. 80% wird in manchen Anwendungen ein Verzerren deutlich hörbar. Die Maximallautstärke geht in Ordnung und es lässt sich schön das eine oder andere Video ansehen, wenngleich ich empfehlen würde auf den Kopfhörerausgang zurückzugreifen, denn dieser neigt deutlich weniger zum Übersteuern. Der angepriesene eigene Verstärker aus der Vorstellung entpuppt sich bei genauerem Hinhören, als entweder nicht existent, nicht in Android eingebunden oder die Lautsprecher geben die Möglichkeiten einfach nicht wieder. Im Kopfhörerbetrieb ist der Klang in jedem Fall um einige Klassen besser und durchaus als sehr gut zu beurteilen. Die Lautsprecheröffnungen sind aus meiner Sicht etwas ungünstig platziert, da man im Querformat die Öffnungen mit den Händen abdeckt oder den Schall in die entsprechende Richtung ablenken kann.

Ein kleiner negativer Punkt in Sachen Ausstattung sind die vorhandenen Sensoren, denn das Tablet hat „nur“ GPS-, Beschleunigung-, Licht- und Fingerabdrucksensor zu bieten.

Apps lassen sich zügig und ohne Wartezeiten installieren und auch das Kopieren innerhalb des Dateisystems ist zügig. Hier sollte man keine Wunder erwarten, dennoch sind 1GB in ca. 21 s von einer Stelle zur anderen kopiert. Das Kopieren des gleichen Files auf die Micro-SD ist in ca. 34 s erledigt. Die Screens vom A1 SD Bench zeigen euch noch die vom Tool gemessenen Geschwindigkeiten. Im Grunde gehen die Geschwindigkeiten in Ordnung und auch größere Files lassen sich schnell auf dem Tablet hin und herschaufeln. Der verwendete Speicherhersteller ist offenbar Sandisk und hier kommt eine eMMC mit der Bezeichnung DF4064 zum Einsatz.

 

Zu guter Letzt, im Leistungstest noch die beiden Kameras. Der Zulieferer der HW ist hier offenbar Samsung und die Modelle heißen: S5K3L8 & S5K3L9. Beide lösen mit 13 MP hoch auf und bieten auch zumindest an der rückseitigen Kamera die Möglichkeit in 4k aufzunehmen. Die Frontkamera kann hier nur Aufnahmen bis inklusive Full-HD, was aber für Videotelefonie absolut ausreichend ist. Was die Qualität der beiden Kameras angeht habe ich mehr erwartet um es politisch korrekt auszudrücken.

So ist die Backkamera grundsätzlich mit einem leicht milchigen Schleier versehen- Sowohl bei Foto, wie auch bei Videoaufnahmen und obwohl auch HDR als Option verfügbar ist, gelingen mir damit keinerlei brauchbaren Fotos. Alle Fotos blieben blass und ließen die Schärfe vermissen. Die vordere Kamera ist in Ordnung und die Selfies waren durchaus OK, aber auch nicht wirklich gut. Außerdem ist der Ausschuss, denn man mit den Kameras produziert sehr hoch. Damit belasse ich das Thema Kamera an dieser Stelle, und wer sich ein Tablet auch wegen der Kamera zulegt, sollte hier die Finger davonlassen. Schade, denn die Auflösung hatte mehr versprochen. 2 Beispielbilder verdeutlichen, warum hier ausufernde Tests keinen wirklichen Mehrwert ergeben

 

 

Konnektivität / Verbindungen / weitere Features

Drahtlos:

Das Gerät bietet eine Mobilfunkschnittstelle und kann damit auch sehr flexibel eingesetzt werden. Dual Band WLAN, Bluetooth 4.0 sind ebenfalls mit an Bord.

Die LTE Verbindung konnte ich leider nur bedingt testen, da das Band 20, welches hier bei mir auf dem Land existiert nicht unterstützt wird vom Tablet, also beziehen sich meine Erfahrungen auf den 2G/3G Bereich. Übrigens, obwohl der SIM-Karteneinschub suggeriert, dass hier Dual-Sim am Start ist, kann lediglich eine SIM-Karte und eine Speicherkarte verwendet werden, aber das entspricht den Herstellerangaben. Passt hier also auf beim Einsetzen eurer SIM-Karte und verwendet den Slot, der „nicht“ für die Speicherkarte genutzt werden kann. Der Innere ist Derjenige, der euch erlaubt die SIM-Karte zu nutzen. Verschiedene Netzanbieter wurden getestet und bei keinem gab es zumindest im 3G/2G Bereich irgendwelche Einschränkungen. Netzempfang war soweit in Ordnung, bzw. weicht nicht, oder nur in Nuancen von z.B. einem Motorola Z2 Force ab. Telefonieren lässt sich mit dem Tablet natürlich auch, allerdings kann ich das nur in Verbindung mit einem Headset empfehlen, da sich das Mikrofon an der langen unteren Seite in der Mitte befindet.

In Verbindung mit der Test-App von Fritz ist die Geschwindigkeit im WLAN das, was man für den Preissektor erwarten darf. Die Verbindungen sind schön stabil und evtl. Downloads schnell getätigt. Im 5GHz Bereich ist das Tablet ein klein wenig stärker/stabiler als im 2.4GHz Band. Was die reine Geschwindigkeit angeht kann das Tablet nicht ganz mit modernen Geräten mithalten, aber zum Surfen und Streamen reicht das Gebotene allemal aus. Die erreichten Geschwindigkeiten im 2.4 GHz Band liegen bei ca. 45 Mbit/s und im 5 GHz Band bei ca. 270 Mbit/s. Aktuelle Geräte im Consumer Bereich erreichen hier schon gerne Datenraten von 90/380 Mbit/s und mehr.

Die WLAN Reichweite ist in etwa vergleichbar mit anderen Geräten und kann sowohl im 2.4 GHz, als auch im 5GHz Band überzeugen. Nur bei sehr schwachen WLANs kommt es hin und wieder vor, dass die Verbindung abbricht.

Das integrierte Bluetooth 4.0 funktioniert mit der von mir verwendeten Maus gut und die Reichweite geht in Ordnung. Ich hatte im gesamten Testzeitraum keinerlei Abbrüche. Die Verbindungen zu versch. Bluetooth Headsets funktionierten ebenfalls bis zu einer Reichweite von einigen wenigen Metern gut.

Das GPS funktioniert gut und ein Fix zu den Satelliten ist binnen Sekunden verfügbar.

 

Sonstiges:

Kommen wir zu meinem persönliches „Lieblingsfeature“ auf einem Tablet, der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite. Ich muss hier jedoch ein bisschen zurückrudern, hatte ich doch verlauten lassen, dass dieses Feature nur auf der Vorderseite Sinn macht. Teclast hat es geschafft, den Fingerprintreader auf der Rückseite so zu positionieren, dass solange man das Tablet im Quermodus benutzt oder auch im Querformat in die Hand nimmt, man den Sensor hervorragend ertasten kann. Auch kleinere Hände sollten den Reader gut erreichen können. Benutzt man das Tablet als Reader im 10:16 Format, also hochkant, dann muss man schon etwas suchen um den Sensor zu ertasten. Zum Vorteil des Sensors gehört außerdem noch, dass er div. Touchgesten erkennt, wenngleich es mir nicht sofort gelungen ist in Erfahrung zu bringen, welche Gesten welche Funktion auslösen, aber dazu später mehr. Der Fingerprintreader ist nicht der schnellste seiner Art, aber er entsperrt das Tablet zuverlässig.

 

 

Betriebssystem

Als Betriebssystem kommt beim T20 das leider schon etwas Betagte, Android 7.1.1 zum Einsatz mit dem Security-Level vom 05.07.2017, also nicht mehr „ganz so aktuell“. Für das Tablet wurde zwar Android 8 angekündigt aber derzeit habe ich noch keine genauen Erscheinungsdaten recherchieren können.  Im Auslieferungszustand sind 6,5 GB belegt, von den 64GB vorhandenem Speicher. Das ist grundsätzlich gut und auf „Bloatware“ oder irgendwelche in Chinesisch gehaltene Apps wurde vollständig verzichtet. Es gibt stattdessen lediglich 2 „besondere Apps“: Systemaktualisierung und den Teclast Manager, welcher offenbar eine etwas andere Form des Standard-Menüpunktes „Apps“ darstellt. Der tiefere Sinn hat sich mir noch nicht erschlossen, aber ggf. kann man hier einzelne Apps deaktivieren.

Das Tablet hat nach dem zurücksetzen keinerlei Einrichtungsroutine hinterlegt und man muss die Sprachen manuell im Menu hinzufügen und kann anschließend von Englisch auf Deutsch im laufenden Betrieb umstellen.

Das Tablet selbst verzichtet komplett auf einen Drawer und alle Apps, werden Apple- oder MIUI- Like direkt auf die Homescreens verteilt. Diese lassen sich dann aber Android-typisch nach Herzenslust umgestalten. Ansonsten ist Android sehr clean und nahe am Original. Einige kleine Übersetzungsfehler oder schlicht und einfach Begrifflichkeiten, welche nicht übersetzt wurden gehören leider auch mit dazu, aber ich habe in meiner Testphase keine groben Schnitzer diesbzgl. gesehen. Im Querformat befindet sich unten am Bildschirmrand die Bedienungsleiste, welche die üblichen 3 Standard Androidfunktionen beinhalten und aber außerdem sehr hilfreiche Zusatzbuttons, die da wären: Screenshot, Lautstärke -, Lautstärke + und Menu. Der virtuelle Screenshot-Button läßt sich zu einer „hidden virtual key“ Funktion umstellen, welche dann erlaubt, das Tablet ohne störende Menütasten im Vollscreen Modus zu nutzen. Ein Streichen von unten nach oben zeigt die virtuellen Tasten wieder, nachdem sie vorher ausgeblendet wurden. Hochkant werden die virtuellen Lautstärketasten ausgeblendet.

Die Entwickleroptionen sind von Anfang an freigeschaltet und der Menüeintrag entsprechend vorhanden. Man muss lediglich in den Entwickleroptionen noch auf „An“ stellen.  Google Play ist auf dem Tablet vorinstalliert und ich konnte bisher kaum Einschränkungen erkennen. Lediglich Netflix steht in Google Play nicht zur Verfügung, das kann aber ggf. an der evtl. „fehlenden“ DRM Unterstützung liegen. Das Gerät unterstützt „Widevine L3“ und damit sind leider einige Contentanbieter oder ggf. HD-Inhalte außen vor. Ich hatte oben schon geschrieben, dass Videos mir generell etwas unscharf, bzw. „vermatscht“ vorkommen und ich beziehe mich dabei auf Content aus dem Amazon Prime Angebot. Mit der Youtube App habe ich das Problem nicht feststellen können.

Der schon erwähnte Fingerabdrucksensor beinhaltet noch die erweiterte Funktion um ihn als zusätzlichen Button zu benutzen. Es hat mich etwas Zeit und Recherche gekostet um herauszufinden, was denn genau die Funktionalität beinhaltet. Ein langer Druck auf den Sensor bringt einen zum Homescreen zurück, ein kurzer Druck innerhalb der Kamera-App löst aus, ein doppelter Touch zeigt die im Hintergrund geöffneten Apps und ein einfacher „Klick“ soll wohl die „Zurück“ Funktion sein. Die Idee als solches ist nicht schlecht, aber die Umsetzung ist bis auf die Auslösefunktion in der Kamera App und den langen Druck um auf den Homescreen zurückzukommen eher dürftig und bringt aus meiner Sicht keinen Mehrwert und die Bedienung funktioniert auch nicht immer problemlos. Leider passierte es mir auch immer wieder, dass ich versehentlich den Sensor berührte und damit aus einer laufenden App geworfen wurde. Eine Abschaltung des Features hatte ich leider nicht gefunden.

Gut gelöst sind dagegen die Menüpunkte im Schnellmenü- hier kann auf Knopfdruck quasi die „Eye Comfort“ und die „Reader“ Funktionalität eingeschaltet werden, sowie ein direkter Zugriff auf die Optionen von MiraVision ist gegeben. EyeComfort ist ein Farbfilter und der Reading Mode entspricht einer Schwarz- Weiss/ Farbe Umschaltung.

Die Stabilität und die Geschwindigkeit der Bedienung innerhalb Androids ist sehr gut. Es wurden keinerlei Lags oder Abstürze während des Testzeitraumes beobachtet. Apps starten flott und der Prozessor erweist sich zusammen mit der restlichen HW als gutes Paket in Verbindung mit dem Betriebssystem. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann ist es die DRM Limitierung bzgl. Widevine.

 

 

Akku

Der Akku wird laut Hersteller mit 8100mAh angegeben, ein stolzer Wert. Gefühlt lande ich damit auf ca. 6 Stunden Display on-time, also zum Streamen vollkommen in Ordnung. Im Mischbetrieb bei 50% Displayhelligkeit und automatischer Helligkeitssteuerung, also Surfen, Streamen, Appnutzung, Benchmarks und Lesen komme ich auf ca. 8 Std. gefühlte Nutzung und mit einigen Pausen damit auch locker über einen Arbeitstag. 1 Stunde Streaming schlägt mit ca.  15% zu Buche.

Geladen wird der Akku des Gerätes über USB-C und ich hatte für meinen Test ein Standard Quickcharge Netzteil von Qualcomm mit einer Output Power von 5V/ 3A, 9V/ 2A und 12V/ 1,6A verwendet.

Quickcharge ist aus meiner Sicht nicht vorhanden und das Tablet genehmigt sich ca. 4 Std. für 65% Ladung bei ausgeschaltetem Display. Das ist heutzutage schon ganz schön lange und ich hätte mir hier Quickcharge gewünscht, denn so kann man das Tablet schon immer eine ganze Zeit nicht nutzen. Vielleicht ist es aber so, dass man zum schnelleren Laden auch das Standard Netzteil verwenden muss, welches bei mir leider nicht im Lieferumfang war, oder sich ein explizites MTK-PE Quickcharge Netzteil zulegen muss – Geworben wurde zumindest damit.

Die Akkuverluste im Standby mit Mobilfunk/WLAN an belaufen sich auf ca. 8% in 24 Stunden, was generell ein guter Wert ist.

Das Tablet weiß durchaus zu gefallen, was die Akkulaufzeit angeht aber die 8100 mAh spiegeln nicht ganz das wieder was man erwarten kann. Trotzdem hält die Batterie das Tablet einen Tag gut am Laufen- abends muss das T20 dann aber in jedem Fall wieder an die Steckdose, bzw. ans Ladegerät.  Die 8100 mAh suggerieren mehr als tatsächlich am Ende des Tests übrigbleibt. Die niedrigen Verluste im Standby sind positiv hervorzuheben.

 

 

Lieferumfang

Der, eingefleischten Lesern, schon bekannte Teclast Klappkarton kommt hier zum Einsatz, und auch beim T20 gilt anzumerken, dass die Hälfte der Größe bzw. die halbe Dicke auch ausgereicht hätte. Aber der Karton kommt sehr aufgeräumt daher und alles ist sauber positioniert, bzw. mit eigenen Kartonagen versehen.

  • Der spärliche Lieferumfang ist wie folgend:
  • Leider fehlte bei meinem Exemplar das Netzteil, hier werden je nach Shop unterschiedliche Angaben gemacht. Manche Shops geben an, dass das Netzteil zum Lieferumfang gehört, manche erwähnen das Netzteil nicht, was den Lieferumfang angeht. Ein handelsübliches USB-C Netzteil funktionierte zum Laden einwandfrei.
  • Teclast T20 inkl. schon vormontierter Displayschutzfolie
  • USB-C Kabel
  • SIM-Ejector
  • Ein 7 sprachiges Faltblatt (inkl. Deutsch), Garantiekarte, Produktions- oder Quality-Datumsstempel und der übliche Reminder das Gerät zuerst zu laden, bevor man es benutzt.

 

 

Preivergleich

 


169,- €


zollfrei

Empfehlung

203,- €


zollfrei

229,- €


zollfrei

193,- €


zollfrei

 

 

Versand & Zoll

Der Versand nach Deutschland ist kostenlos und eure Ängste wegen dem Zoll sollten in diesem Fall unbegründert sein, weil Gearbest die Verzollung für euch vornimmt (Wenn ihr die Versandart „Priority Line: German Express“ bei der Bestellung wählt). Genaueres zum Versand & der Verzollung könnt ihr im Blog von GearBest.com nachlesen.

Somit wird das Paket bis zu eurer Haustür geliefert, ohne dass weitere Kosten anfallen


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  • gute Preis/Leistung
  • sehr gutes Gesamtpacket bzgl. Connectivity
  • stabiles, schnelles “fast stock” Android
  • gutes helles Display

Contra

  • Verarbeitungsqualität könnte besser sein
  • bisher nur Android 7.1.1 inkl. alter Security Patches
  • Kamera Qualität
  • kein LTE Band 20

Fazit

Endlich mal wieder ein vernünftiges Android Tablet aus Fernost war mein erster Eindruck vor dem Test. Und genau das ist es. Das Teclast T20 schwächelt eigentlich in keiner Disziplin und kann auf ganzer Linie überzeugen. Gute Performance, alle notwendigen Connectivity Optionen, nette Zusatzfeatures, wie der Fingerabdrucksensor. Damit longiert Teclast das T20 als ein Tablet für alle Bereiche und für alle die Wert auf ein helles, gutes Display legen und 10.1 (10.2) Zoll suchen. Es ist wirklich schwer das Haar in der Suppe zu finden, trotzdem muss sich Teclast gefallen lassen, dass Android 7.1.1 inkl. 1,5 Jahre altem Patch-Level was die Securityupdates angeht, nicht zeitgemäß sind. Die Verarbeitungsmängel können auch ein Einzelfall sein, schmäleren den positiven Gesamteindruck jedoch stark, werden aber in der Bewertung nicht so stark berücksichtigt, da Teclast in meinen Augen normalerweise immer gute Verarbeitungsqualität abliefert. Die in meinen Augen sehr mäßige Kameraqualität ist sicherlich zu beanstanden, aber ein Tablet würde ich generell nicht zwingend nach der Qualität seiner Kamera beurteilen. In der Konnektivitätsbewertung hätte das Tablet in dieser Preisklasse sogar die 100% erreicht, wäre LTE Band 20 mit an Bord gewesen. Das T20 ist und bleibt am Ende ein sehr guter Nachfolger des T10 und kann für den veranschlagten Preis und das Gebotene punkten, auch wenn die Konkurrenz mit dem Xiaomi MiPad 4 Plus sehr stark, aber auch natürlich teurer ist. Wer also mit den angegebenen Nachteilen leben kann und vorausgesetzt, die Verarbeitungsmängel sind ein Einzelfall, der erhält ein super Android Tablet was die SW/HW angeht.  
85
Akku - 80
Design & Verarbeitung - 75
Display - 90
Handling & Mobilität - 85
Konnektivität & Verbindungen - 95
Performance - 85
Hi, ich bin Tobias - Gründer und seit 2009 begeisterter Blogger auf tobias-hartmann.net! Mit Begeisterung berichte ich euch über Smartphones, Tablets & Notebooks aus China, versuche euch bei alltäglichen IT Problemen zu unterstützen und schreibe Anleitungen um euch zu helfen.