Elektronische Geräte bei Gewitter sichern

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Wenn es gewittert, müssen elektronische Geräte vom Stromnetz genommen werden – ist das ein Mythos beziehungsweise ein veralteter Haushalts- und Sicherheitstipp, der längst widerlegt wurde? Oder solltest du deine Technik tatsächlich extra schützen, wenn es blitzt und donnert?

 

Was ist dran?

Jährlich zucken circa 2 Millionen Blitze über Deutschland. Schon ein Blitz allein besitzt eine Stromstärke von 20.000 Ampere. So faszinierend Gewitter sind – so zerstörerisch ist ihre Wirkung. Schlägt ein Blitz ins Haus ein, ist ein Totalschaden von Fernseher, PC und Co. zumeist die Folge. Zwar helfen Blitzableiter in der Regel dabei, den Blitz direkt in den Boden zu leiten. Allerdings haben die Ableiter seit einigen Jahren schon Konkurrenz in Form von Antennen und Solarpanels bekommen. Die Gefahr eines Einschlags, der den Blitzableiter verfehlt, ist also erstens größer geworden. Zweitens ist auch nicht jedes Haus mit einem Blitzableiter ausgestattet.

Es besteht also immer die Gefahr, dass der Blitz eine Überspannung im Stromnetz verursacht. Schlägt der Blitz direkt ins Zimmer ein, gibt es keinen Schutz für deine Technik. Du kannst allerdings deine Geräte vor den Sekundärströmen eines Blitzeinschlags in der Nähe mit verschiedenen Maßnahmen sichern.

 

Stecker ziehen ist am sichersten

Am besten ist es, wenn du bei Gewitter den Stecker ziehst. Denn ist beispielsweise der PC ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt, kann nichts passieren. Achte auch darauf, dass du das LAN-Kabel aus dem Router entfernst beziehungsweise diese Geräte ebenfalls vom Netz nimmst. Denn auch hierüber kann die Überspannung an PC und Konsole weitergeleitet werden.

 

Überspannungsstecker

Wenn du so gar keine Lust auf das ständige Steckerziehen hast, gibt es die Möglichkeit, deine Technik mit passendem Überspannungsschutz auszurüsten. Dazu gibt es zwei Varianten:

  • Variante 1: Schutz in den Leitungen oder im Gerät selbst
    Nach der Norm EN 61643-11 wird Überspannungsschutz in drei SPD-Kategorien (Surge Protective Devices) eingeteilt. Einzig der Typ 3 ist dazu da, deine Geräte direkt vor der Wucht eines Blitzeinschlags und seinen Folgen zu sichern. In modernen Häusern sind die Leitungen manchmal nach dem SPD-Typ 3 gesichert. Das heißt, dass der Überspannungsschutz sozusagen bereits aus der Steckdose kommt.

 

  • Variante 2: Überspannungsschutzleiste
    Im Fachhandel findest du eine Reihe moderner Steckdosenleisten mit dem genormten Überspannungsschutz. Sie werden einfach zwischen Steckdose und Gerät als Zwischenstecker angeschlossen – fertig. Am besten kaufst du dir einen Überspannungsschutz mit Kontroll-Iode. Dann weißt du auch nach mehreren Monaten Benutzung noch, dass der Stecker funktioniert, wenn es darauf ankommt. Bei manchen Produkten ist eine Versicherung enthalten, die im Fall, dass dein PC doch kaputt geht, den Schaden ersetzt. Ansonsten lohnt sich auch ein Blick in die Hausratversicherung. Denn oft ist der Überspannungsschutz im Hausrat-Schutzpaket integriert. Mehr dazu erfährst du hier.

 

Auch, wenn viele Schutzleisten eine Schadensersatzgarantie mitliefern, heißt das nicht, dass sie ausreichend sichern. Unter Fachleuten werden die Leisten und Zwischenstecker als Feinschutz und als Teil einer Kette mehrerer Schutzmaßnahmen betrachtet. Die Gefahr von Folgeschäden wird zwar verringert – ein Restrisiko bleibt jedoch.

 

Die besten Schutzstecker

 



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