Fast jeder wird im Zusammenhang mit Computerspielen schon mal den leicht abschätzigen Begriff Ballerspiel gehört haben. Vermutlich, da es harmloser klingt als das im Zusammenhang mit Amokläufern oft genannte Schlagwort „Killerspiel“, wird die Bezeichnung von manchen als deutsche Variante zum Genrebegriff Ego-Shooter verwendet, obwohl es ihn ebenso wie etwa das „Handy“ nur im deutschsprachigen Raum gibt. Heutzutage findet man neben komplexeren Kriegssimulationen aber auch ganz einfache Spiele, die sogar für Kinder geeignet wären, wenn man nach dem Wort Ballerspiel sucht. Ganz zu schweigen von der Menge an Games, die man bei Webseiten wie browsergames.de unter dieser Kategorie gesammelt findet.
Mehr als Ego-Shooter
Weniger Gaming-affine Menschen stellen sich darunter im weitesten Sinne Spiele vor, in denen es darum geht, so viel wie möglich zu schießen bzw. mehr oder weniger sinnfrei rumzuballern. Diese Beschreibung überschneidet sich nur teilweise damit, was man unter einem Ego-Shooter versteht. In solchen Spielen wird die Welt durch die Augen eines Spielers mit menschlicher oder menschenähnlicher Gestalt gesehen und das Hauptziel ist die Bekämpfung anderer Spieler oder Computergegner durch Waffen. Im englischsprachigen Raum werden sie deswegen auch als First-Person-Shooter (FPS) bezeichnet. Die eingeschränkte Ich-Perspektive führt dazu, dass ein starker Fokus auf dem Vorgang des Schießens liegt, allerdings geht es dabei vielmehr um Präzision und das Erzielen besonders wirksamer Treffer als um wildes Knöpfe-Drücken. Der verhältnismäßig hohe Schwierigkeitsgrad und der spielerische Anspruch üben unter anderem auch den größten Reiz für erfahrene Spieler aus.
Arcade-Shooter?
Da es inzwischen verschiedene Subgenres von Ego-Shootern gibt, die beispielsweise Elemente von Strategie- oder Rollenspiele aufnehmen, finden sich darunter auch welche, auf die die Bezeichnung Ballerspiel besser zutrifft als auf andere. Am ehesten als Ballerspiele bezeichnen könnte man Arcade-Shooter wie Serious Sam, da es hier vorrangig um Reaktionsgeschwindigkeit und Trefferhäufigkeit geht. In die Arcade-Richtung muss man auch denken, wenn man sich die große Bandbreite der Ballerspiele erklären will. Ursprünglich bezieht sich der Begriff Arcade-Games auf Spielautomaten und frühe Computerspiele. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus die Bezeichnung Arcade-Modus, die Spielmodi bezeichnet, in denen es unabhängig von der übrigen Konzeption und Hintergrundgeschichte des Spiels in erster Linie um Geschicklichkeit und Spielspaß geht. Da es den Arcade-Modus genreübergreifend gibt, beinhalten die unterschiedlichsten Spiele Arcade-Elemente. Folgt man einer gängigen Definition, erfüllen Ballerspiele alle klassischen Arcade-Kriterien. Deswegen könnte man sagen, dass es sich bei ihnen um einen Mix aus Shooter-Games und Arcade-Spielen handelt. Im Allgemeinen handelt es sich aber bei um einen im Vergleich zu etablierten Spielgenres eher schwammigen Begriff, der überall anders verwendet wird – und nicht selten für Verwirrung sorgt.