File-Hoster RapidShare steht vor dem Aus

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Einst war RapidShare der größte File-Hoster weltweit. Nun steht der Pionier des internationalen Daten-Sharings vor dem Aus. Wie das Unternehmen auf der eigenen Homepage mitteilt, wird der Dienst am 31. März 2015 eingestellt. Nutzer der Plattform werden gebeten, ihre Daten zu sichern, da nach Ablauf der Frist alle Kundenkonten automatisch gelöscht werden.

 

Traffic-Grenzen vergraulten die User

Laut den YouTube-News des IT-Portals Turn-on.de hat sich der Hosting-Service mit neu eingeführten Traffic-Limits selber ins Abseits manövriert.

Mit der Drosselung wollte das Unternehmen das illegale File-Sharing urheberrechtlich geschützten Materials unterbinden und so dem Druck durch Rechteinhaber und Behörden entgehen. Ein Schuss, der nach hinten losging, da der Dienst durch diese Limitierung für Filesharer vollkommen uninteressant wurde.

Im September 2013 hatte RapidShare einen jahrelangen Rechtsstreit mit der GEMA und deutschen Buchverlagen vor dem Bundesgerichtshof verloren. Die Karlsruher Richter entschieden, dass der File-Hoster dafür verantwortlich sei, urheberrechtlich geschütze Inhalte auf seinen Servern auszuspüren. Dieser Prüfpflicht konnte das Unternehmen scheinbar nicht gerecht werden, ohne das eigene Geschäftsmodell entscheidend umzustrukturieren.

 

Kein tragfähiges Geschäftsmodell

Während das Filesharing-Geschäft in Jahren 2006 bis 2010 boomte, ging es in den Folgejahren stetig bergab. Bereits Anfang 2013 reduzierte RapidShare sein Gratisangebot auf 5 GByte. Ein Jahr später wurden Gratis-Upload-Zugänge komplett deaktiviert. Das Unternehmen konzentrierte sich von da an vor allem auf Pro- und Business-User und vergraulte mit einem Einstiegspreis von 50 Euro pro Monat für 300 GByte Speicherplatz eine Vielzahl seiner Kunden. Wettbewerbsfähig war dieses Geschäftsmodell erwartungsgemäß nicht. Konkurrenten wie Google Drive oder Dropbox stellen ihren Nutzern weitaus mehr Speicher zu einem Bruchteil des Preises zur Verfügung.

Einem Bericht des Techniknews-Portals PCtipp.ch zufolge wurde das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Baar bereits 2013 von 24 auf einen Mitarbeiter geschrumpft. Dieser betreute im letzten Jahr das Telefon und kümmerte sich um bestehende Kunden-Accounts. Doch auch diese Stelle wird ab dem 1. April 2015 wohl nicht mehr gebraucht.



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