IT-Sicherheit ist spätestens sein Edward Snowden und dem Datenskandal im letzten Jahr in aller Munde. Doch brauchen Nutzer überhaupt ein Sicherheitsprogramm und wenn ja, welches ist das richtige Produkt?
Welches Gerät möchte ich schützen?
- Windows Computer
Hier ist die Antwort einfach, ja es wird dringend empfohlen, einen Virenscanner zu installieren. Nahezu alle Computerschädlinge sind für das Betriebssystem Windows entwickelt worden. Die Gefahr ist also entsprechend hoch. Windows 8 ist zwar etwas sicherer als Windows 7, Vista oder XP, aber auch hier ist der integrierte Schutz, nur eine Art Basissicherheit gegen alle Formen von Malware.
- Mac OS X oder Linux Computer
Die Gefahr auf alternativen Betriebssystemen Opfer einer Malwareattacke zu werden ist wesentlich geringer als bei Windows. Mac OS X kennt im Moment nur eine Handvoll Viren gegenüber Millionen fürs Windows Betriebssystem. Somit ist ein Virenscanner nicht dringend nötig. Unangreifbar ist man jedoch auch auf alternativen Betriebssystemen nicht, zurzeit ist jedoch noch kein Virenschutz nötig.
- Mobile Endgeräte
Auch hier muss unterschieden werden, was Windows für den Computermarkt, ist Android für den mobilen Endgeräte-Markt. Die Zahl an Malware für Android steigt seit letztem Jahr sprunghaft an. Das Android-Betriebssystem ist sehr offen und daher extrem angreifbar. Apples iOS und Windows Phone 8 sind dagegen sehr restriktiv. Programme laufen zudem in einer Sandbox und haben somit keine Möglichkeit wichtige Systemprozesse anzugreifen. Android Nutzer sollten sich also nach einem Virenschutz umschauen, alle anderen können im Moment noch darauf verzichten.
Welchen Funktionsumfang möchte ich?
- Antivirus
Der Großteil der Hersteller hat sein Produktportfolio in drei Pakete unterteilt. Das einfachste ist das Antivirusprogramm. Integriert ist hier im Wesentlichen nur ein Virenscanner, der Trojaner, Würmer, Viren und sonstige Malware erkennt und entfernt. Wer keine Zusatzfunktionen benötigt, sollte hier zugreifen.
- Internet Security
Die Internet Security Suite ist das Produkt für User, die mehr Funktionsumfang suchen. Hier ist beispielsweise eine Kinder- und Jugendschutzfunktion mit an Bord. Weitere Zusatzfunktionen können auch eine Firewall, Spam-Filter oder Phishing Schutz sein. In Sachen Preis-Leistung schneiden die Internet Security Suiten am besten ab.
- Total Security
In die Total oder Ultimate Security packen die Hersteller alle Sicherheitsfunktionen hinein, die sie anbieten. Vorstellbar sind vom Cloudspeicher bis zur PC-Optimierung alle möglichen Zusatzfunktionen. User sollten sich die einzelnen Produkte genau anschauen. Um sich voneinander abzugrenzen, packen die Hersteller unterschiedliche Funktionen, in verschiedene Produkte hinein. Der Funktionsumfang ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Welcher Hersteller ist der beste?
Neben subjektiven Gesichtspunkten wie Programmoberfläche, Design oder Produktumfang spielt bei Sicherheitssoftware natürlich vor allen Dingen die Virenerkennung und Entfernung eine entscheidende Rolle. Hier lohnt sich ein Blick auf die unabhängigen Testlabore wie AV-Test, AV-Comparatives oder Virus Bulletin zu werfen. Jährlich werden hier die aktuellen Virenengines einem Härtetest unterzogen.
Im aktuellen Jahrgang tut sich vor allen Dingen Bitdefender mit besonders guten Erkennungsraten hervor. Aber auch die Hersteller Avira und Kaspersky können überzeugen. Die Tests zeigen, dass man mit einem etablierten großen Hersteller in der Regel nichts falsch macht. In Sachen Schutzwirkung sind mittlerweile viele Produkte auf einem sehr guten Level. Somit bleibt es am Ende die subjektive Entscheidung des Nutzers, für welches Sicherheitsprogramm er sich entscheidet. Übrigens bieten die meisten Hersteller eine 30-tägige Testversion ihrer Produkte an. Hier kann man als User am einfachsten feststellen, welches Produkt einem gefällt und welches nicht.
Autor: Timm Hendrich von Netzsieger